Was haben Noah, Mutter Teresa, Harry Potter und Pippi Langstrumpf gemeinsam? Diese Frage beschäftigte insgesamt 40 Mädchen und Jungen, die vom 30.05. bis zum 02.06.2019 unter der Leitung des Jugendteams der Pfarrei Liebfrauen in die Jugendbildungswerkstatt Kell am See gereist waren. Unter dem Motto „Helden auf der Spur“ erlebten die Kinder und Jugendlichen eine einzigartige Fahrt mit vielen Abenteuern, Themen-Workshops, Überraschungen, Spiel und Spaß!
Donnerstag
Am Donnerstag, dem 30.05., trafen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 9:45 Uhr am Busparkplatz Weberbach. Und los ging es nach Kell am See (oder von dem Betreuerteam auch liebevoll „Kell ohne See“ getauft, da wir während der gesamten Fahrt die Existenz eines Sees, in dem man heimlich hätte baden können, mehr oder weniger erfolgreich leugneten)!
Angekommen in der Jugendbildungswerkstatt Kell am See stellten wir ein paar Regeln auf, die uns das Zusammenleben in den vier Tagen erleichtern sollten. Weiter ging‘s mit der Zimmereinteilung: Jedes Zimmer hatte einen Heldennamen: bei den Mädchen Conni, Schneewittchen und Wonderwoman, bei den Jungen Benjamin Blümchen, Das Sams, Spiderman und Bernd das Brot.
Nachdem sich alle etwas eingerichtet und das erste Mittagessen zu sich genommen hatten, begaben wir uns nach draußen auf den Sportplatz, um uns spielerisch etwas besser kennenzulernen. Wir ordneten uns stumm nach Schuhgrößen, brachten das Schwungtuch ins Schwitzen und trainierten unser Gedächtnis.
Dann war es Zeit für das erste Geländespiel: das berühmt-berüchtigte 50-Felder-Spiel. Die Kinder, aufgeteilt in die Gruppen rot, blau, gelb und grün, mussten Zahlenkarten suchen, die im ganzen Gelände versteckt waren, und anschließend verschiedene Aufgaben erledigen.
Nach einem stärkenden Abendessen versammelten wir uns im Gruppenraum, um den Tag mit einem besinnlichen Abendlob ausklingen zu lassen. In diesem wurde uns der erste christliche Held vorgestellt: Franz von Assissi. Ihm würden in den nächsten Morgen- und Abendandachten weitere Helden folgen.
Vor dem Höhepunkt des Abends wurde das Mörderspiel erklärt, welches sich durch die gesamten vier Tage ziehen sollte. Der Mörder, durch das Ziehen der Kreuzbuben-Karte auserwählt, hatte die Aufgabe, die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach und nach – durch das Zeigen eben dieser Karte – „umzubringen“.
Zum krönenden Abschluss folgte die Jugendteamtaufe – eine Tradition, die wir schon seit vielen Jahren zur Aufnahme neuer Jugendteammitglieder pflegen. Diejenigen, die bereits „getauft“ waren, dachten sich lustige Späße aus: Dieses Jahr mussten die Taufbewerber nach nicht beantworteten Fragen wie „Wieviele Einkerbungen hat ein Golfball?“ oder „Wann war das Dreikaiserjahr?“ ihren Kopf in eine Schüssel mit einer ihnen unbekannten Masse stecken, und wurden anschließend mit kaltem Wasser geduscht – für die Kinder ein Riesenspaß, für die Täuflinge unter uns eher weniger…
Freitag
Nach dem Wecken begann der Tag für uns mit einem Morgenlob. Unser Held des Morgens war Maximilian Kolbe.
Etwas später, mit einem ausgiebigen Frühstück im Magen, stand unser erster Workshop auf dem Programm: Säcke bemalen. Mit Textilmalstiften durften die Kinder weiße Säcke mit allen möglichen Motiven verzieren, die ihnen in den Sinn kamen, und auch gegenseitig unterschreiben.
Danach war wieder einmal Freizeit angesagt. So manch einer versammelte sich auf dem Sportplatz zu einem Fußballturnier, andere spielten Frisbee oder Tischtennis. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein: Nicht alle schafften es lebend wieder ins Haus, da der Mörder bereits sein Unwesen trieb…
Nach dem Mittagessen gab es plötzlich überraschenden Besuch aus Gallien: Obelix erschien mit dem leicht verwirrten und schusseligen Aushilfs-Druiden Amnesix, der die Gallier auf einer Reise nach Jerusalem in eine prekäre Lage gebracht hatte. Nun benötigten sie die Hilfe der Kinder, um zurück zu den anderen Dorfbewohnern, und an dem bösen Römer Simonius vorbei zu kommen. Mit einem Schluck Zaubertrank ging die Reise los. In ihren Gruppen stellten sich die Kinder nun den Herausforderungen und scheuten keine Mühen, um alle Passierscheine aufzutreiben und die Einreise nach Jerusalem zu ermöglichen.
Als diese Aufgabe erfolgreich bewältigt war, wurde es Zeit, sich eine Pause zu gönnen und die Energiereserven wieder aufzufüllen. Wie gut, dass das Jugendteam bereits den Grill angeschmissen hatte und die Würstchen und Schwenker schon vor sich hin brutzelten. Nach einem äußerst deliziösen Dinner saßen wir noch eine Weile am Lagerfeuer, trällerten das ein oder andere Lied und rösteten ein paar Marshmallows. Heute wurde das Abendlob mit der Heldin Mutter Teresa am Lagerfeuer gefeiert.
Schon wollten die Kinder aufstehen und sich in ihre Zimmer zurückziehen, da erhielten wir das zweite Mal an diesem Tag überraschend Besuch. Hilfeschreiend kam Tante Mathilda von den drei ??? angelaufen und berichtete atemlos von der Entführung ihres Mannes, Onkel Titus. Nicht lange dauerte es, da waren auch Justus, Peter und Bob zur Stelle und bereit, mit den Kindern zusammen dieses Rätsel zu lösen. Während einer Nachtwanderung konnten die Mädchen und Jungen nun ihre Detektivfähigkeiten unter Beweis stellen, Onkel Titus befreien und den Täter überführen. Wieder am Haus angekommen, fielen die Kinder erschöpft, aber zufrieden in ihre Betten.
Samstag
Nach dem Morgenlob über Hildegard von Bingen und einem stärkenden Frühstück wurde die Gruppe aufgeteilt und nahm an zwei Workshops teil: „Helden im Alltag“ und „Helden in der Bibel“.
Im ersten Workshop fragten wir uns, wer in unserem ganz persönlichen Alltag ein Held und Vorbild für uns ist – seien es Mama und Papa, eine gute Freundin, der Patenonkel oder vielleicht eine Lehrerin. In verschiedenen Situationen, die das Jugendteam vorspielte, überlegten wir, wie wir selbst zu Helden im Alltag werden können – manchmal ist das nämlich gar nicht so schwierig, wie man denkt.
Im zweiten Workshop lernten wir verschiedene Helden aus der Bibel kennen, zum Beispiel Noah oder Mose. Wir sprachen über die Geschichte vom verlorenen Sohn, und bastelten ein Comic dazu.
Am Nachmittag wartete dann ein weiteres Geländespiel auf uns.
Dumbledore, der Schulleiter der Zauberschule Hogwarts, stand vor der Tür und bat die Kinder um Unterstützung, um den Stein der Weisen zu retten.
Eine weitere Herausforderung bot dabei die Hitze, die an diesem Tag einen neuen Rekord erreicht hatte, und nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer aus Hogwarts – unter ihren Bärten- ganz schön ins Schwitzen brachte.
Am letzten Abend unserer Fahrt fand der sogenannte „Bunte Abend“ statt. Jedes Zimmer hatte einen Helden zugeteilt bekommen, und präsentierte uns ein kleines Theaterstück rund um Pippi Langstrumpf, Benjamin Blümchen, Batman und Co, das unsere „liebevolle Losfee, die lustige Lea“ ausgelost hatte.
Außerdem profilierten sich die Gruppen in Quizzen und Spielen, ordneten Kinderfotos der Jugendteammitglieder zu, sortierten Schokolinsen und sprangen Springseil. Zudem fand an diesem Abend die Wahl der Miss und des Misters Kell am See statt. Die Ergebnisse eines einzigartigen Catwalks und Fotoshootings können Sie in den Fotos bewundern.
Zum Schluss ließ auch das Jugendteam es sich nicht nehmen, einen kleinen Sketch aufzuführen.
Sonntag
Nach unserem letzten Frühstück wurden alle Koffer gepackt und die Zimmer geräumt. Anschließend bereiteten wir den Abschlussgottesdienst mit Pastor Ehlen vor. Im Gottesdienst stellten wir uns schließlich die Frage: Was haben all die Helden, die wir kennengelernt haben, nun gemeinsam und was können wir von ihnen lernen?
Noah, Mutter Teresa, Harry Potter und Pippi Langstrumpf haben tatsächlich eines gemeinsam: Sie sind Menschen, die sich für das Gute in der Welt eingesetzt haben. Die nicht zuerst an sich, sondern erst an die anderen gedacht haben. Eine Tatsache, die sie zu wahren Helden macht!Nach dem Mittagessen war es Zeit für das spannende Finale zwischen den vier Gruppen. Die Entscheidung fiel im Menschenmemory. Auf die Siegerehrung und Preisverleihung folgten nun noch eine Feedbackrunde mit allen Teilnehmern, bevor wir wieder in den Bus stiegen und unsere Heimreise nach Trier antraten.
Es war insgesamt eine wirklich schöne Reise, während der wir uns alle besser kennengelernt haben und wahnsinnig viel Spaß hatten.
Wir bedanken uns bei allen, die diese Fahrt möglich gemacht haben, und natürlich auch bei allen Kindern, die mitgefahren sind!
Hoffentlich bis nächstes Jahr 🙂